Sie erhalten bei Bestellung immer die vom Hersteller veröffentlichte aktuelle Version, unabhängig von eventuellen Versionsangaben in unserer Beschreibung. Abweichungen werden von uns deutlich kommuniziert. Fragen Sie gerne bei uns nach, wenn Sie unsicher sind.
DaVinci darf zweifelsohne als eines _der_ Urgesteine in der weltweiten Postproduction-Szene angesehen werden. Bereits 1988 (!) gab es erste Installationen von DaVinci Colorgrading-Suiten, die viele Jahre die High-End-Post-Häuser der Welt bevölkerten. Damals und bis zum Jahre 2009 war DaVinci mit seinen Hauptprodukten Resolve (zur Farbkorrektor) und Revival (für Scratch-Removal, also dem Entfernen von Kratzern auf 16- oder 35mm-Filmmaterial), eines der führenden Systeme, denen man sich als Kunde und Operator geradezu ehrfürchtig näherte. Ehrfurchtgebietend war damals übrigens auch der Preis: Unter 100.000 DM :-) für ein Komplettsystem brauchte man an DaVinci Resolve nicht mal zu denken. Im Übrigen wird – die Zukunft darf den Autor dieser Zeilen Lügen strafen - zumindest aktuell Revival nicht wirklich weiterentwickelt. Ist am Markt und hier also von der Lösung “DaVinci” die Rede, ist damit immer DaVinci Resolve gemeint.
Nun, wie bekannt: Die Zeiten ändern sich, so auch für DaVinci. Konkurrenz von allen Seiten, fallende Preise, vielleicht die ein oder andere Sackgasse in der Weiterentwicklung – gegen 2009 war DaVinci zwar preislich immer noch in der gleichen Kategorie angesiedelt, aber der Nimbus und die Verbreitung waren dahin. Das Unternehmen stand kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. In dieser Situation kaufte Blackmagic Design das Unternehmen und änderte einige Dinge radikal: Einerseits wurden Portierungen auf Windows und OS X vorgenommen – zuvor war das Produkt für die Linux-Plattform entwickelt worden. Außerdem war DaVinci Resolve nicht mehr nur als Komplettsystem sondern auch als Standalone-Software erhältlich. Der radikal auf unter 1000 US-$ gesenkte Preis sorgte für größte Befürchtungen auf Seiten existierender Anwender und für hohe Erwartungen auf Seiten neuer Interessenten.
Letztere sollten recht behalten: Der niedrige Preis zusammen mit BMDs Commitment an mehr Entwicklungs-Ressourcen legte den Grundstein für eine bis heute andauernde Weiterverbreitung.
Nach diesem kurzen Ausflug in die Historie wieder in der Jetzt-Zeit angekommen, soll die größte, über DaVinci Resolve kursierende Fehlinformation an dieser Stelle erst einmal ausgeräumt werden: Es ist mitnichten so, dass DaVinci Resolve früher über 50.000 EUR und heute nur noch 800 EUR kostet. Denn “früher” war das ein professionelles, leistungsfähiges Komplettsystem, heute ist es nur die Software. Setzte man gleiche Maßstäbe an, kommen zu den 800 EUR für die Software etwa 20.000 EUR für das Original-DaVinci-Panel und 6-8000 EUR für eine Multi-CPU-Workstation mit mindestens 2 High-End-GPUs und ordentlich RAM hinzu. Und für Video-Karte, Referenz-Monitor, Displays und RAID kommen auch nochmal schnell 10.000 EUR zusammen. Erst dann kann man ein heutiges DaVinci-System mit einem aus der Zeit vor 2009 vergleichen – und kommt auf einen zumindest ähnlichen Preis.
Jedoch – und das ist das Spannende – läuft DaVinci Resolve auch auf einem Laptop modernster Generation ganz ordentlich und gerade Freischaffende können preiswert in das Feld des Gradings “hineinschnuppern” und schauen, ob sie mit dieser Zusatzleistung bei ihren Kunden zusätzlichen Ertrag oder höhere Zufriedenheit generieren können – um dann weitere Hardware, die den Umgang mit dem Programm angenehmer und produktiver macht, nach und nach hinzuzukaufen.
Die wichtigsten Parameter in der Arbeit mit DaVinci Resolve sind die CPU/GPU-Leistung, schneller RAID- oder SSD-Speicher sowie ein Panel zur Bedienung. Ersteres ist abhängig vom eingesetzten System, insbesondere die GPU-Leistung lässt sich bei Workstations einfach und preiswert aufrüsten und steigert die Berechnung von Effekten unter DaVinci Resolve ganz enorm – bei Dual-GPUs in einem aktuellen MacPro oder einer HP Z8x0-Workstation übrigens bis hin zur Echtzeit-Bearbeitung von stereoskopischem Material in 4k und darüber hinaus!
Aber zwingend notwendig ist eine derartige Rechenleistung halt nicht – denn prinzipiell ist die Ausführung von Funktionen innerhalb der Software in keinster Weise von der darunterliegenden Hardware abhängig – reicht die Rechenleistung nicht aus, ist das Feedback halt nicht mehr in Echtzeit und man muss mehr warten.
“Warten” ist im Übrigen ein schönes Stichwort für den nächsten Aspekt: Das Grading-Panel. Grading, im deutschen Sprachraum typischerweise als Begriff für anspruchsvolle(re) Farbkorrektur verwendet, ist ein kreativer Prozess. Mit teils subtilen, teils offensichtlichen Veränderungen des farblichen Eindrucks werden Stimmungen transportiert: Eine am Set identisch ausgeleuchtete Szenerie kann so trist, bedrohlich, fröhlich oder neutral wirken. Außerdem ist der Prozess des Gradings vonnöten, wenn Material, dass mit unterschiedlichen Kameras gedreht wurde, in einer Produktion zusammengeschnitten und daher vom Look angepasst werden muss (Color-Matching).
All das sind kreative Prozesse: Anstatt sich zuerst Gedanken über den zu erzielenden Look machen zu müssen, um dann entsprechende Parameter mit der Maus auszuwählen, führt die Nutzung von Panels dazu, mit Farben, Lichtern und Effekten “herumzuexperimentieren” und dadurch zu Looks zu gelangen, auf die man vorher vielleicht gar nicht gekommen wären.
Erfahrene Grader beziffern den Geschwindigkeitszuwachs, durch Einsatz von Panels z.B. mit Faktor zwei bis drei! Dabei lohnt es sich nur für Fulltime-Grading-Artists einen Blick auf das Original DaVinci-Panel zu werfen. Alternativ sind von Tangent Devices bereits Panels für weniger als 1000 EUR zu haben; für unter 3000 EUR gibt es bereits professionelle Panels.
Übrigens gehört zu jedem professionellen DaVinci-System auch ein Video-Vorschau-Monitor und zu dessen Betrieb selbstverständlich auch eine Video-I/O-Karte bzw. -Box. DaVinci Resolve unterstützt alle internen und externen Video-I/O-Hardwares der DeckLink- und UltraStudio-Reihe von Blackmagic Design – da ist für jeden Anspruch, für jedes Budget ganz sicher das Passende dabei.
Aber DaVinci Resolve ist weit mehr als nur eine Grading-Software. Der eingebaute Tracker zum Beispiel, gilt als einer der Besten der Branche. Mit Trackern kann man Bildpunkte verfolgen und so z.B. verwackelte Aufnahmen stabilisieren oder Logos, Etiketten oder ähnliches in bewegtem Bildmaterial “austauschen”. Umfassend auch DaVinci’s Fähigkeiten zur Entwicklung von Masken bzw. – in Zusammenhang mit dem Tracker – von Bewegtbildmasken. Mit diesen lassen sich Farbkorrekturen auf einzelne, detailliert begrenzte Bereiche reduzieren. Lippen nicht rot genug? DaVinci! Augenfarbe falsch? DaVinci! Himmel nicht blau genug? DaVinci! Und so weiter und so fort...
Auch wenn DaVinci im eigentlichen Sinne keine Nonlinear-Editing Software wie Avids Media Composer ist, so hat die Software doch spätestens seit Version 12 mehr als nur rudimentäre Schnittfunktionen für Mehrspur-Video- und Audio-Produktionen an Bord. Nested Timelines, umfassende Ripple- und Edit-Funktionen, ene schnelle Thumbnail-Darstellung auf einer echten, mehrspurigen Timeline, Multicam-Editing... All das sind Neuerungen der Version 12, die DaVinci Resolve immer weiter als Konkurrenz auch zu NLE-Programmen wie Media Composer oder FCPX positionieren.
Kombiniert mit den am Markt umfassendsten Im- und Export-Funktionen für Projekte auf ProTools-, AAF-, EDL- oder XML-Basis werden die Beschränkungen an dieser Stelle einfach durch die Nutzung “echter” NLE-Software ausgeglichen. Ganz nebenbei wird DaVinci so übrigens zu einem der besten aktuell am Markt verfügbaren Konverter, mit denen sich z.B. Projekte von FCP-X so umwandeln lassen, dass der Avid Media Composer sie laden kann. Beliebt ist DaVinci übrigens auch im Bereich der Animationsdesigner nicht nur wegen der Unterstützung grosser Farbtiefen (bis 16 Bit pro Kanal) und dem fortschrittlichen Umgang mit Masken (auch als Mattes bekannt). Zusätzlich sind im Konvertierungsbereich auch umfassende Funktionalitäten integriert, mit denen sich Einzelbildsequenzen leichter in den Arbeitsablauf rund um Schnittsysteme und Ausgabetechniken integrieren lassen, als das früher möglich war.
Überhaupt: Der Workflow – ein ganz wichtiger Punkt, um DaVincis Stärken zu verstehen. Früher, als DaVinci hauptsächlich Grading-Funktionen abdeckte, wurde die Software in den meisten Fällen am Ende der Produktionskette eingesetzt. Der Schnitt war final, der Ton wurde separat weiterbearbeitet und am Ende wieder angelegt und die Grader gingen ans Werk. Dass sich das geändert hat und DaVinci immer öfter auch am Anfang der Produktionskette, teils gleich am Set, zum Einsatz kommt hat paradoxer Weise primär nicht mit zusätzlichen Funktionalitäten innerhalb der Software zu tun, sondern mit dem sich wandelnden Kamera-Markt, an dessen Veränderung wer an der Spitze steht? Genau: Blackmagic Design.
Als die Australier 2012 ins Kamerageschäft einstiegen, übersahen bei der Begeisterung für diese neuen Kameras zuerst viele Anwender, dass der extrem niedrige Preis auch seine Ursachen in dem Wegfall von vielen Funktionen und Ausstattungsmerkmalen hatte, die zuvor einfach zum Gerät gehörten, das sich “professionelle Videokamera” nennt und sich auf den farbgebenden bzw. beeinflussenden Bereich bezogen. Anfangs ausschlaggebend für den Einsatz DaVincis am Anfang der Produktionskette war jedoch vor allem die Fähigkeit der Cinema-Kameras in einem Farbraum (RAW- oder sLog-Material) aufnehmen zu können, der weit größer ist als der, der im Videobereich zur Verfügung steht (siehe hierzu auch http://www.xdcam-user.com/2011/01/understanding-gamma-cinegamma-hypergamma-and-s-log). Und für den Transfer des Materials von der Kamera oder deren Medien auf den Rechner zum Zwecke der Bearbeitung in einer Schnitt-Software wurde DaVinci um entsprechende Funktionen erweitert. Nicht zuletzt deshalb gehört auch bei fast allen bislang verfügbaren Blackmagic-Kameras eine Lizenz von DaVinci zum Lieferumfang.
Für DaVinci Resolve steht neben der bekannten Dongle-Variante auch eine elektronische Lizenz "Activation License Key" zur Auswahl:
» DaVinci Resolve Studio
Beim Kauf dieser Variante erhalten Sie einen Activation Code, mit dem die Software freigeschalten werden kann.
» DaVinci Resolve Studio Dongle
Beim Kauf dieser Varianten erhalten Sie einen USB-Dongle.
Ein nachträglicher Wechsel von der Dongle-Version auf den Activation License Key ist NICHT möglich!
Allen Blackmagic Produkten, die im Lieferumfang eine DaVinci Resolve Studio Software (Vollversion) ausweisen, liegt ab sofort ein Activation License Key bei.